Die Wirkung guter Mitarbeiter-Fotos kann für Praxis-Webseiten nicht hoch genug eingeschätzt werden. Leider verschenken viele Ärzte und Praxisinhaber dieses gute und vergleichsweise günstige Instrument des Praxismarketings.

mhi. Medizin lebt als Dienstleistung besonders von der Zwischenmenschlichkeit. Sie erst macht die Praxis nachhaltig unterscheidbar von den Wettbewerbern. Denn die Ausbildung ist großteils standardisiert; auch die medizinische Ausstattung sowie das Leistungsspektrum der Praxen sind heute innerhalb des Fachgebietes mehr oder weniger vergleichbar.

Viel mehr kommt es daher für die Patienten auf diese Faktoren an:

  • Wie schnell bekomme ich einen Termin?
  • Wie denken andere über diese Praxis (wurde mir diese Praxis vielleicht sogar empfohlen)?
  • Wie werde ich zwischenmenschlich im Termin behandelt?
  • Was macht die Praxis überhaupt für einen Eindruck?

Insbesondere die letzten beiden Punkte lassen sich über die Webseite kommunizieren. Einfach gesagt: Der Patient sollte einen guten Eindruck davon bekommen, wie die Praxis »ist«.

Natürlich ist sind hier Leistungsspektrum und Öffnungszeiten gefragt.

Dazu gehören aber selbstverständlich auch Aufnahmen der Räume und der Beschäftigten. Denn nur so bekommt der Patient einen guten Eindruck von der Praxis. Das leuchtet doch ein, oder etwa nicht?


Und bei den Praxisfotos zählt vor allem: Freundlichkeit, Sauberkeit, Professionalität!

Freundlichkeit ist Trumpf

Im Idealfall werden Beschäftigte bei der Arbeit oder sonst in der Praxis abgebildet. Das Foto sollte auf jeden Fall freundlich und natürlich sein, sowohl was die Ausstrahlung der Fotografierten als auch was die Raumsituation betrifft. Das heißt, die Modelle (die Beschäftigten) sollten lächeln, aber nicht übertrieben, sondern natürlich. Die Beleuchtung muss ebenfalls stimmen und einen freundlichen Eindruck vermitteln. Es kann sich dafür auch anbieten, ein Fotoshootings mit den Beschäftigten im Freien zu arrangieren. Dabei sollte aber dann unbedingt auf den Hintergrund geachtet werden. Im Hinterhof, vielleicht sogar noch vor den Mülltonnen, ist sicher nicht der richtige Platz für gute Aufnahmen der Beschäftigten einer Arztpraxis.

Sauberkeit

Dass die Beschäftigten sich für das Shooting ein wenig »zurecht« machen, sollte selbstverständlich sein. Wenn Dienstkleidung benutzt wird: neue bzw. gewaschene verwenden, möglichst faltenfrei. Die Haare sollten vor jeder Aufnahme kontrolliert werden! Wichtig ist bei Innenaufnahmen auch, dass alle zu sehenden Räume immer tipptopp aufgeräumt sind. Schließlich ist so ein Shooting wie eine Bewerbung beim Patienten. Ein Shooting zwischendurch oder in der Mittagspause ist daher nicht die richtige Wahl. Herumliegende Zettel, volle Papierkörbe oder Kabelsalat sind absolut tabu! Denn der Patient möchte sich ja von einer guten Praxis betreut wissen, die sorgsam mit seinen Unterlagen umgeht. Und ganz wichtig: Bei Fotos sollten wirklich KEINE (!) Patientendaten irgendwo erkennbar sein (Bildschirme, Arztbriefe usw.).

Professionalität

Natürlich kann ein guter Hobbyfotograf sehr ansprechende Bilder machen. Auf jeden Fall sollte sich aber für die Bilder Zeit genommen werden. Ein guter, erfahrener Fotograf zahlt sich in jedem Falle aus. Beachtet werden sollte auch, dass die Bilder eine gewisse Halbwertszeit haben. Also sobald sich etwas gravierendes ändert (z. B. Haarfarbe, Frisur, plötzlich Brillenträger) sollte in jedem Fall eine neue Aufnahme gemacht werden. Darüberhinaus empfiehlt sich eine Erneuerung aller Aufnahmen nach ungefähr 5 Jahren. Sonst kann es passieren, dass eines Tages der Patient zum hereinkommenden Mediziner sagt: »Ich wollte eigentlich zu Ihrem Sohn«.


Aber auch die rechtlichen Aspekte muss der Praxisinhaber zumindest im Blick haben.

Datenschutz

Denn natürlich: Es gilt das Recht am eigenen Bild. Die fotografierte Person sollte daher selbst entscheiden, welches der Bilder auf die Webseite kommt. Zustimmen muss das Model aber sowieso, am besten schriftlich; hier gibt es entsprechende Vereinbarungen.

Doch was kann der Praxisinhaber tun, wenn sich die Beschäftigten »sperren«?

Motivation

Einige Mitarbeiter sind regelrechte Fotomuffel. Sie möchten nicht abgelichtet werden, oft, weil sie sich für nicht attraktiv genug halten. Das Problem besteht in kleineren Praxen allerdings weniger als in großen MVZ oder Kliniken. Ein solcher Wunsch ist auf jeden Fall zu respektieren. Man sollte allerdings versuchen, die Mitarbeiter vom Sinn und Nutzen der Aufnahmen zu überzeugen: Denn es ist allemal besser, wenn der Patient weiß, dass einen Frau XY in das Zimmer gebeten hat, als wenn er sagen muss: »Das war die dünne Blonde mit der Brille«! Es kann auch sinnvoll sein, einen Bonus für alle Mitarbeiter bereitzustellen, die sich für die Praxiswebseite ablichten lassen.

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