Der Totensonntag liegt hinter uns. Das tiefste Mysterium unserer Zeit ist der Tod. Trotz aller Religiosität fürchten sich die meisten Menschen insgeheim vor dem Tod als großes Nichts, was sie verschlingt. Und doch wissen alle um die Unausweichlichkeit des Schicksals. Wenn nichts vergeht, kann nichts Neues entstehen, das ist das ewige Gesetz unserer Natur.

Im Moment des Todes verlieren wir all unsere wertvollen Eigenschaften und der Zweck des irdischen Wandelns ist zu Ende. Alles, auf das wir stolz sind, wofür wir enorme Mühen aufgewendet haben, nützt uns nichts mehr. Was immer wir auch glaubten zu sein, es verfliegt.

Viele Menschen beschäftigen sich zu wenig mit der eigenen Endlichkeit. Eine Folge ist Egoismus. Egoismus bringt die Gemeinschaft der Menschen nicht voran. Nur der, der im Sinne des großen Ganzen handelt, ist ein wahrer Meister seiner selbst. Dazu gehört auch, sich bewusst in seinen Möglichkeiten zu beschränken. Schon Goethe sagt:

(…) in der Beschränkung zeigt sich erst der Meister (…)

Darüber nachzudenken lohnt sich.