Wenn wir mit anderen Menschen Geschäfte machen spielen oft (nicht immer) auch finanzielle Aspekte eine Rolle. Das individuelle Geldstreben kann enorme Kräfte freisetzen, positive, aber auch negative. Man sollte sich über die Kräfte des Kapitals im Klaren sein – bei sich selber und bei anderen.
Folgendes Zitat von P. J. Dunning aus dem Jahre 1860 illustriert eine Sicht auf das Verhältnisses zwischen Moral und Finanzen (bekannt geworden durch Karl Marx):
»Das Kapital hat einen Horror vor Abwesenheit von Profit, oder sehr kleinem Profit, wie die Natur von der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv und waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens.«
Aber mit Geld lässt sich auch viel Gutes tun. Es gibt sehr viele Stiftungen und Projekte, die mit hohem finanziellem (und persönlichem) Einsatz Menschen helfen, sich für die Natur engagieren oder selbstlos Forschungen betreiben.
Letztlich kommt es auf die Intention an, also darauf, wer hinter dem Geldstreben steht. Nicht alles lässt sich mit Geld alles kaufen. Und auch das gemittelte Glücksgefühl hat interessanterweise kaum etwas mit der Einkommenshöhe zu tun. Fakt ist aber, dass die Verlockung hoher Gewinne und die Aussicht auf ein sorgenfreies Leben viele Menschen die oft hohen persönlichen Risiken im Sinne des Zitates vergessen oder ausblenden lassen. Anders ist es auch nicht zu erklären, dass immer wieder Menschen zweifelhafte Finanzprodukte erwerben, sich an Schneeballsystemen beteiligen oder gar kriminelle Aktivitäten unterstützen.
Wichtig ist, seine eigenen diesbezüglichen Antriebskräfte zu kennen und die des Gegenüber zumindest ahnen. Wer sich den individuellen finanziellen Aspekten von menschlichem Handeln bewusst ist, kann besser und freier agieren und wird letztlich bei allem erfolgreicher sein.